Eröffnet: Die Werkschau!

20. Mai 2013


Da ich ja nicht mehr zum Bauen komme, schon gar nicht von größeren MOCs, muß ich leider auf olle Kamellen setzen, um die Erinnerung wachzuhalten, daß das mal anders war. Darum habe ich hier im Blog, der zunehmend die Funktion einer Homepage erfüllt, mal eine Sektion mit meinen Lego-Eigenbauten eröffnet. Sie findet sich oben unter „Werkschau“, weil sie eben das ist. Enthalten sind fast alle meine Lego-Bauwerke, einigermaßen chronologisch geordnet, bisweilen mit Text, immer mit Bildern. Die Tendenz ist eindeutig: Früher herrschten große, komplexe Bauten vor, vorgestellt in endlos vielen Bildern. In jüngerer Zeit baute ich eher kleine Dinge, die oft in einem einzigen Bild umfänglich dargestellt sind.
Manchmal hätte ich ja Bock, was Großes zu bauen, aber ich habe einfach keine Lust…


Bessere Freunde.

26. März 2012

Legos etwas gespaltenes Verhältnis zum weiblichen Teil seiner Zielgruppe ist ja inzwischen legendär. Mythenumwoben und geheimnisvoll ist es, mystisch, auf jeden Fall aber unverständlich. Jungs wollen bauen, stellten sie in Billund fest, und zwar Autos! Darum lieferten sie den kleinen Ingenieuren Räder, Räder, Räder und Zahnräder. Aber Mädchen, ja Mädchen, die wollen irgendwas anderes, wahrscheinlich Puppen. Dem trug man ab 1971 Rechnung, indem man die Puppenhausmöbel ins Programm nahm, und zwar ausdrücklich für „das kleine Mädchen mit der grossen[!] Phantasie“, wenngleich der so betitelte Katalog erst im Jahre 1974 die Geburt der passenden Lego-Püppchen anpreist, die der Großköpfe nämlich. Das war ja auch soweit nicht verkehrt. Ein weiterer Versuch, die kleinen Mädchen zu umgarnen, waren 1979 die Scala-Schmucksets, eine Idee, die später noch einmal mit den Clikits-Schmucksets aufgegriffen wurde, während der wohlklingende Name „Scala“ 1997 für einen Barbie-Verschnitt mißbraucht wurde, der mit Lego nicht mehr viel zu tun hatte, aber mal wieder die kleinen Mädchen in die Zielgruppe des Konzerns integrieren sollte. Für einige Jahre zeitgleich blies die Belville-Reihe ins selbe Horn, mit ähnlichen Figuren, aber etwas Lego-gerechter, insofern die Belville-Häuser wenigstens mit Hilfe althergebrachter Lego-Noppen zusammengehalten wurden. Es ist wohl nicht allzu weit hergeholt, auch der Fabuland-Reihe mit ihren niedlichen Tierfiguren zu unterstellen, vor allem die kleinen Mädchen ansprechen zu sollen.

All diesen Serien ist gemein, daß sie nicht auf die Minifig als identifikationsstiftende Spielfigur setzten. Zugegeben, 1974 gab es die Minifig noch gar nicht, aber seit 1978 ja schon. Zunächst wurde in der Minifigwelt neben den Rittern und Raumschiffen und Bauarbeitern, die (jaja, Klischee) sicher vor allem auf die Gunst der kleinen Jungs abzielten, ja auch den Mädchen eine Möglichkeit gegeben, sich wiederzufinden. Es gab eingerichtete Wohnhäuser, sogar einen Ponyhof (jaja, Klischee), aber die Action-lastigen Modelle waren stets in der Mehrheit. Ausdrücklich weibliche Minifigs waren ebenfalls rar gesät, wenngleich man einem Polizisten mit Mütze natürlich nicht ansah, ob es sich um eine männliche oder eine weibliche Figur handelte, denn alle hatten dasselbe freundliche Smiley-Gesicht. Ob Mädchen sich tatsächlich nur wenig für die Minifigwelt interessierten, vermag ich nicht zu beurteilen, aber im Jahre 1992 startete Lego einen weiteren Versuch, dieses Interesse zu wecken. Die Paradisa-Reihe setzte vermehrt auf erkennbar weibliche Minifigs, auf Strandvergnügen und Ponyhofromantik – und auf die Farbe rosa! Dieser Kotau vor dem Barbie-Kitsch erboste mich damals sehr; da wußte ich halt noch nicht, was noch kommen sollte (Scala, Belville, Clikits). Immerhin, Paradisa, das waren noch Minifigs.

Seit Anfang des Jahres stehen also nun die Friends-Sets in den Läden. Natürlich, in dieser Mädchen-Welt namens „Heartlake City“ geht es wieder um niedliche Tiere, um Freizeitgestaltung und um den Traum, ein Popstar zu werden; und das Farbschema setzt auf pink, violett und Pastelltöne. Soll sein! Und so nah an der Minifigwelt war Legos soundsovielter Mädchenversuch auch seit Paradisa nicht mehr, denn die Proportionen von Autos und Gebäuden sind nicht weit von dieser Welt entfernt. Und dennoch: knapp vorbei. Denn die Friends-Figuren sind eben keine Minifiguren, sondern ziemlich magere Frisurmodels (ohne jetzt den Bulimievorwurf lautwerden lassen zu wollen). Warum, so frage ich mich, dürfen Mädchen nicht mit Minifigs spielen? Warum sollen sich Mädchen und Jungs nicht in einer gemeinsamen Lego-Welt aufhalten? Na gut, wahrscheinlich tun sie das trotzdem, aber dann bitteschön klar unterscheidbar! Minifigs für die Jungs, irgendwas anderes für die Mädchen.

Meinetwegen. Mädchen wollen rosa und lila und Blümchen und Kleidchen und Pferdchen. Was soll ich mich dagegen sträuben, ich bin ja kein Mädchen. Sollen sie. Und soll Lego diesem Verlangen halt nachgeben. Wie man dies im Rahmen eines Minifig-zentrierten Themas tun könnte, zeigt Lego sogar selbst, denn es gibt solche Figuren. Meiner Ansicht nach wären dies die besseren Friends gewesen:

Weiterhin unverständlich bleibt, warum Lego solche Minifigs immer in irgendwelchen kaum beachteten Randsets versteckt, nummerntlich in den Creator-Sets 5508 und 4625.


Ein Freund, ein guter Freund…

17. August 2010

Es ist gut zu wissen, daß man welche hat. Wenn man welche hat. Auch wenn einmal, wie auf den Bildern, keiner zu sehen ist. Doch zwei wohnen links und zwei wohnen rechts, und die Treppe herauf können auch noch zwei kommen.

Doch ist das natürlich nur eine Kulisse. Wie im echten Leben … dieser Kulisse, wo sie den Hausflur des Gebäudes bildet, in dem vier Sechstel, also zwei Drittel, der Friends aus der gleichnamigen US-Sitcom wohnen. Wenn man nun versucht, die hinter den Türen befindlichen Wohnungen zum Flur in Beziehung zu setzen, und sich dann noch das Äußere des Hauses vor Augen führt, wie es als Zwischenschnitt zuweilen in der Fernsehserie gezeigt wird, dann paßt da so manches nicht zusammen. Das trifft sich gut, denn in meinem Lego-Modell paßt auch so manches nicht, aber das muß keiner wissen.

Überhaupt ist es erstaunlich, wie aufwendig* der Bau eines Potemkinschen Hausflurs ist. Da er einem relativ realen Vorbild folgt, kommt es auf jedes Detail an, aber nicht jedes Detail läßt sich gut mit Lego darstellen. Und dann müssen Kompromisse gemacht werden, in der Regel die Größe betreffend, oft auch die Stabilität angreifend. Aber was soll’s, ist ja nur eine Kulisse. So baut man denn fröhlich vor sich hin, ändert hier eine Kleinigkeit, muß deswegen dort alles noch einmal umbauen, kommt zu der Erkenntnis, mit drei Stück nicht genug beige Hülsen zu haben, vor allem, da deren eine irgendwo anders verbaut ist und erst wiedergefunden werden muß, und am Ende ist es, ehe man sich versieht, halb fünf. Morgens. Und während des Zähneputzens kommt einem eine gute Idee fürs Deckenlicht. Kann man schlafen, ehe sie in die Tat umgesetzt wurde? Nein.
Anderntags plästert es dann fortwährend, was ein Grund ist, weshalb die Bilder nicht gelingen wollen. Alle anderen Gründe, vornehmlich die eigene Unfähigkeit, werden mit Hilfe von Barbara beiseitegeräumt. Gut, wenn man Freunde hat, selbst wenn sie nicht right across the hall wohnen.

*) Jawohl, mit e.