Ferien-Villa 6374.

7. März 2023

Gemäß einer von mir selbst gestreuten Legende erhielt ich dieses Set zu meinem Geburtstag im Ausgabejahr 1983, was nun weidlich vierzig Jahre her ist. Da die Erinnerung aber die Kindheit zu einem zeitlich nicht klar unterschiedenen Ewigkeitsbrei verklärt, mag es auch der Geburtstag im Folgejahr gewesen sein. So oder so fand die erste Begegnung mit dem Set im 1983er Lego-Katalog statt, wo wir lesen können:


„Ferien-Villa mit Sonnenterrasse, Gartenmöbeln, Auto und Gästen. – (Neuheit. Lieferbar ab Januar 1983)“

Klar, die Legoland-Stadt ist ein dänisches Feriendorf; einfach nur alltäglich zu wohnen, wäre zu trist und zu langweilig.

Naturgemäß wünschte ich mir dieses schöne Modell zum Geburtstag. Dankenswerterweise war es ja ab Januar erhältlich, was bei späteren Geburtstagswünschen nicht mehr so gut aufging. 1984, die neuen Ritter, erhältlich ab April. 1989, die Piraten, erhältlich erst ab Mai. Aber hier war die Welt noch in Ordnung.

So in Ordnung war die Welt da noch, daß noch der Mann am Grill stand und brutzelte, während die Frau bewundernd danebenstand. (Heutzutage undenkbar. Nämlich das Bewundern. Die Kerle stehen immer noch am Grill.)

Die Frau ihrerseits war noch handarbeitlich bewandert und ließ es sich nicht nehmen, ihre Garderobe selbst zu schneidern. Und was läge da näher, als sich stilistisch der Markise und dem Sonnenschirm des gebuchten Ferienhauses in Dänemark anzupassen? Eben, nichts läge näher!

Ebenso war etabliert, daß der Herr der Schöpfung die Verfügungsgewalt über das Automobil besaß. Außer bei uns, da saß immer Mama am Steuer, bis auf das eine Jahr, wo sie sich den Arm gebrochen hatte und darum Papa uns in den Urlaub fahren mußte. Blut und Wasser haben wir geschwitzt!

Aber unser unbenamster Set-Protagonist händelt die Situation virtuos.

Die Zypresse, von mir damals „Pappel“ geheißen, wurde von Lego stets nur sehr zaghaft im Sortiment verteilt, jedoch war 6374 zu diesem Zeitpunkt schon das sechste Set, welches eine enthielt. Auf das sechste Set kommt ihr nie! (Jaja, die Cheater bemühen die Datenbanken.)

Einen Urlaubstag in der Sonne Jütlands verbringt man bevorzugt im Freien. Abends schließt man dann die Fensterläden und zieht die Markise ein, um den Tag in der gemütlichen Behausung ausklingen zu lassen. Den untersten weißen 1×1-Stein des Markisenpfostens ersetzte ich als Kind natürlich durch einen blauen Einer. Lego hat es immer schon verstanden, mich zu triggern.

Mir ist bewußt, daß die Hausnummer der Setnummer entspricht. Aber es ist schon von komischer Ironie, daß so in der an Wohnbehausungen stets armen Legoland-Stadt eine weitaus höhere Bebauungsdichte vorgegaukelt wird. Nach 373, 6365 und 6372 war dies das vierte Haus der Stadt im Minifigzeitalter. Nun ja, die restlichen siebzig Häuser in der Straße mußte sich das Kind halt selbst bauen, is‘ ja Lego!

Während es das Privileg des Mannes ist, im Freien ..äh.. zu kochen, also am Grill, ist es die Pflicht der Hausfrau, im Innern die Küchengeräte (wahrscheinlich von „Privileg“) zu bedienen. Wir reden hier von 1983. Die Grünen zogen in den Bundestag ein, und die Herren von der CDU/CSU beömmelten oder – wahlweise – empörten sich über strickende Bartträger.

Der Glastisch war ebenso eine Sensation wie der transparente Minifigkopf als Tischleuchte. Freilich soll man sie gemäß Bauanleitung ungünstig platzieren: Die Minifig weiß ihre Arme nirgends zu lassen.

Darum erlaubte ich mir, die Lampe zwischen einen Noppenvierer zu versetzen, derweil die züchtige Hausfrau waltenderdings die Reste vom Grillnachmittag serviert.

Im Wohnbereich der Ferien-Villa ist es etwas zugig, denn die Markise erfordert einen Spalt unter der Decke.

Apropos Decke. Ich könnte unter selbige gehen! Du weißt, daß du die Kontrolle über deine Legosammlung verloren hast, wenn du an allen möglichen Stellen nach einem bestimmten Teil suchst, und es nicht findest. Denn.

Das gezeigte Exemplar des Sets 6374 kaufte ich später als Sammler nach, und es ist komplett. Das Set, welches ich an meinem Geburtstag im Jahre 1983 aus dem Karton zog, wies hingegen einen Makel auf. Es lag nämlich anstelle einer weißen 6×8-Platte, welche im Fußboden des Dachgeschosses verbaut werden soll, eine blaue 4×8-Platte bei. Und meine Kindheitslegosammlung erlaubte es nicht, so ein fehlendes Teil einfach mal so aus dem Bestand zu ersetzen.

Aber! Nur wenig später lag das Glück auf der Straße. Es lag dort nämlich eine weiße 6×8-Platte, etwas dreckig und wohl schon von Autos überrollt, und es handelte sich auch um ein älteres Exemplar mit Waffelmuster, aber natürlich hob ich sie auf, um sie einzubauen. In dem Moment wußte ich: Es gibt einen Gott! Und jetzt finde ich exakt dieses Teil in meinem Lego-Lager nicht wieder. Grund genug, um vom Glauben wieder abzufallen.

Im Lande der Velux-Fenster werden Dachfenster selbstverständlich gekippt. 1983 war dies ein neues Teil, und der Einbau erforderte eine gewisse Fingerfertigkeit.

Immerhin, es gibt ein Ehebett. Mnifigs sind aber entweder nicht für die Ehe geschaffen, oder sie müssen sich irgendwie arrangieren. Außerdem schlafen sie immer in ihrer Tageskleidung. Und eine Waschgelegenheit gibt’s nicht. Schon gut, daß sie keine Nasen haben.

Die Dachform fand ich immer äußerst elegant. Später frug ich mich überdies, ob sowas gemeint war mit dem „Doppeldachhaus“, in dem Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland lebte und starb?

Im Schiebekarton liegt die Grundplatte unter dem weißen Einschuber in der Außenhülle.

Wie üblich zeigt die Kartonrückseite vielfältige Anregungen für Umbauten. Es nützt freilich nichts, aus diesem Set die fehlenden siebzig Wohnhäuser zu bauen, denn es gibt ja nur die Hausnummer 74.

Neben der sorgsam gefalteten Bauanleitung lag (vermutlich) auch ein Legoland-Katalog bei. Aus diesem erfahren wir, daß der dänische Tourismusverband dieses Haus in Frankreich als „La maison de campagne“ und in Italien als „Villa di campagna“ bewirbt.

In diesem Sinne: Schönen Urlaub!


Guardians of the Eichhörnchen.

26. Februar 2023

Damals und heute. Natürlich ist die heutige Playmobil-Welt von Lego viel reiner, eindeutiger, professioneller. Aber dafür war die Kinderzimmerwelt von damals spontaner, kreativer, ursprünglicher. Die Ansprüche steigen mit dem Angebot.


Digitalisierung, Digitalisierung, DIGITALISIERUNG!

11. November 2022


Beispielbild

Bisweilen sehe ich mich dem Vorwurf ausgesetzt, ich blickte Neuerungen skeptisch entgegen, was impliziert, daß ich konservativ sei. Das ist nicht der Fall. Ich stehe dem technischen Fortschritt keineswegs feindselig gegenüber, die Heugabel im Anschlag, sondern ich erkenne an, daß es zuweilen in der Geschichte Neuerungen gab, welche die Menschheit echt weitergebracht haben; der Scharpflug zum Beispiel. Richtig hingegen ist, daß ich Veränderungen nicht um der Veränderung willen gutheiße, sondern mit der Veränderung auch eine tatsächliche Verbesserung gegenüber dem Vorzustand ins Werk gesetzt sehen möchte.

Und das bringt uns zur Digitalisierung, Digitalisierung, DIGITALISIERUNG!, in welchselbiger die jeweilige Opposition zur jeweiligen Regierung das Allheilmittel für alles erkennt und der jeweiligen Regierung vorwirft, sie würde den Ausbau dieser Digitalisierung nicht energisch genug vorantreiben. Was heißt nun „Digitalisierung“? Massive Anpflanzungen von Fingerhut, oder was? Der ist aber giftig! Die Regierung will uns alle vergiften! Pegida hatte Recht!

Nach dem Willen der jeweils nicht Herrschenden sollen möglichst viele Abläufe im Alltag der Menschen digital vonstatten gehen. Statt zum Arzt zu rennen, soll man sich den digitalen Krankenschein holen können, die Steuererklärung soll nur noch per Elster abgegeben werden (nicht zu velwechsern mit der Brieftaube!), und ganz Verwegene möchten am liebsten auch das Bargeld abschaffen zugunsten einer rein digitalen Währung. Im Auto ist ja schon alles digital. Wenn man früher (als auch nicht alles besser war, aber manches halt doch) den Motor abgewürgt hat, trat man auf die Kupplung, drehte am Zündschlüssel, und die Karre fuhr weiter. Heute jedoch ist das Auto voller Elektronik. Wenn man abwürgt (was ich natürlich nie tue!), muß erstmal das System rebootet werden, eine unmittelbare Neuzündung des Motors ist im Rahmen der Digitalisierung nicht vorgesehen. Das nur als Beispiel für die unbestrittenen Segnungen der Digitalisierung. Also muß die Datenautobahn her, möglichst noch vor dem Erreichen des 2,5-Grad-Kipp-Punktes (Das 1,5-Grad-Ziel habe ich wegen erwiesener Lächerlichkeit des Zeitplans einfach mal übersprungen.), aber dummerweise verläuft der Ausbau von Autobahnen, ganz gleich, ob real oder digital, schleppend. Während über selbstfahrende Autos diskutiert wird, bröckeln die Talbrücken vor sich hin, und die Schlaglöcher vermehren sich wie die Karnickel, während die Autobahnbaustellen vor allem aus Absperrbaken und Spurverengungen bestehen, ohne daß man jemanden dort arbeiten sehen würde.

Und dann die Faxgeräte! Inbegriff der Rückständigkeit! Sowas von 20stes Jahrhundert! Ja, aber im 20sten Jahrhundert lag im Winter noch Schnee, es war also nicht alles schlecht. Also, das Faxgerät. In den 1980er Jahren schafften sich fortschrittsgläubige Menschen ein solches Gerät an und benutzten es nie, die meisten Leute bekamen so eine Apparatur gleich gar nie zu Gesicht. Denn das wurde vor allem in Behörden und anderen schriftkramproduzierenden Einrichtungen zum fixen bzw. faxen Datenaustausch per Telephonleitung verwendet. Was sag ich: „wurde“! Wird es bis heute. Und die heutigen Fortschrittsgläubigen sehen das als Indiz dafür, daß es dringend einer Digitalisierung, Digitalisierung, DIGITALISIERUNG! bedürfe. Faxe! Sowas rückständiges.

Wieso eigentlich? Man legt ein Schriftstück auf oder ins Gerät, zieht es durch und schickt es an den Empfänger, wo eine Kopie des Schriftstücks automatisch aus dem Drucker kommt. Die Umrechnung des Schriftbilds in leitungskonforme Signale, die empfängerseits wieder in das Schriftbild zurückverwandelt werden, geschieht übrigens auch nicht mit Zahnrädern und Tuschepinseln, sondern durchaus digital; das mal am Rande. Was also wäre die noch digitalere Alternative? ’ne E-Mail. Oder ’ne Wattsapp. Oder ein Tweet. Oder ein Snap. Oder ein Tiktok-Video. Oder was? Okay, jaja, eine E-Mail. Man geht also an den Computer, tippt die Nachricht ein, oder, wenn man ein Dokument schicken will, scannt dieses ein und hängt es an die E-Mail, oder man füllt ein Dokument direkt in der Dokumentenmaske aus, welche hoffentlich voreingestellt ist; man hängt eine digitale Signatur an und sendet es an den Empfänger. Sendet man es dem Empfänger aufs Handy, ist das Dokument eher kleinformatig, und hoffentlich ist der Handy-Empfang gut. Sendet man es als E-Mail auf des Empfängers Computer, ist man darauf angewiesen, daß diese E-Mail geöffnet und gelesen wird, während ein ankommendes Fax sich haptisch aufdrängt. In wieweit die ..äh.. digitalere Variante der Kommunikation einen signifikanten Vorteil bietet gegenüber der vorsintflutlichen Faxtechnik, erschließt sich mir nicht unmittelbar, aber ich bin für Plausibilisierungsversuche offen. Ein Vorteil wäre sicherlich der geringere Papierverbrauch.

Jedenfalls. Heute saß ich auf dem Einfüllstutzen zur Kanalisation, als es an der Tür schellte. Ich kam so schnell nicht hin, konnte also bloß noch die Abholkarte des DHL-Büttels aus dem Briefkasten bergen. Und zwar sollte ich das Paket nicht wie gewohnt bei der Hauptpost abholen, sondern bei der nächstgelegenen Packstation. Das freute mich ob des kürzeren Weges, und die Erfahrung sagte mir, daß das Prozedere unkompliziert sei: Barcode auf der Abholkarte an der Packstation untern Scanner halten, es öffnet sich das entsprechende Fach, fertig. So dachte ich. Denn inzwischen hat die Post, also DHL, also die Post, also egal, eine neue Generation von Packstationen in Betrieb genommen. Stichwort: Digitalisierung!

Manchmal sind es ja Kleinigkeiten, die mir das Leben beschwerlich machen. So standen beispielsweise bei meiner vorherigen Wohnung die Mülltonnen direkt neben der Haustür, und bei jedem Weg nahm ich rasch den Müll mit. Bei der jetzigen Wohnung hingegen sind die Mülltonnen hinterm Haus angeordnet, was jetzt nicht mehr automatisch auf dem Weg liegt. Na gut, den kleinen Umweg würde ich wohl in Kauf nehmen, aber um die Mülltonnen gibt es einen Zaun mit abgeschlossenem Tor, damit sie nicht ausbüxen, und der Schlüssel paßt nicht mehr an meinen alltäglichen Schlüsselbund, vor allem nicht auf dem Weg zur Arbeit. Denn neben meinem eigenen Haustürschlüssel, Wohnungsschlüssel und Briefkastenschlüssel hängen daran noch Haustürschlüssel und Stationsschlüssel der Arbeitsstelle, ein zusätzlicher Büroschlüssel, mein Spindschlüssel und ein weiterer Schrankschlüssel. Das alles zerfetzt bereits jetzt schon meine Hosentasche, und der Müllplatzschlüssel sprengt den Rahmen. Also bringe ich den Müll nur alle paar Wochen mal raus, und heute war’s soweit; die Mülltonnen liegen günstig auf dem Weg zur Packstation.

Komme ich also frohgemut mit meiner Abholkarte zur Packstation und will den Barcode einscannen: Gibt es da gar keinen Scanner! Stattdessen brüstet sich die Packstation damit, appgesteuert zu sein. Ja wie jetzt, App? Braucht man da ein Handy, etwa?
Nun bin ich ja, Corona und dem digitalen Impfausweis sei Dank, durchaus Besitzer, Eigentümer und Verweser eines ortsungebundenen Fernsprechapparats, aber dabeí habe ich das natürlich nicht immer! Also zurück nach Hause, Handy holen, in der sich erfüllenden Hoffnung, daß es geladen sei.
QR-Code auf der Station einscannen, Link zur DHL-Packstation-Seite öffnen, den Anweisungen folgen, die da lauten: DHL-App herunterladen, ein Kundenkonto einrichten, meine Adressdaten preisgeben, per E-Mail bestätigen, Zahlungsmöglichkeit eintragen, denn mit der DHL-App will DHL selbstverständlich zum leichthinnigen Erwerb irgendwelcher DHL-Leistungen verführen, ich wähle die einzige mir zur Verfügung stehende Möglichkeit: Paypal, also PayPal-Adresse eingeben, zu PayPal wechseln, dort einloggen, Zwei-Faktor-Autorisierung durchlaufen, fertig, die App ist betriebsbereit! Und nu? Per Bluetooth mit der Packstation verbinden, es leuchtet ein grünes Lämpchen auf, es blinkt, die Verbindung klappt nicht. Also nochmal. Klappt wieder nicht, die Packstation beendet den Vorgang. Ich trete einmal gegen die Packstation, es entsteht kein Schaden, ich versuche es noch einmal mit der Bluetoothverbindung, es klappt! Ich werde aufgefordert, mit dem Handy den Barcode auf der Abholkarte zu scannen, zu dunkel, kann nicht entziffert werden, ich gehe ins Licht, neuer Versuch, Erfolg! Es öffnet sich ein Fach. Ich entnehme mein Päckchen, analog. Es ist übrigens eine Schallplatte drin, auch analog. Aber diese Digitalisierung, Junge, Junge, die ist schon toll.

Apropos „Junge, Junge“. Die alten Alten, also zum Beispiel meine Mutter, hätten das Päckchen zurück zum Absender gehen lassen. Müssen. Abgesehen davon, daß meine Mama kein Smartphone hat, wäre sie auch nicht damit klargekommen, den QR-Code einzuscannen, ein Kundenkonto zu eröffnen, zwischen DHL-App, E-Mail-App und PayPal-App auf dem Handy hin- und herzuwechseln, oder überhaupt eine Zahlungsmöglichkeit zur Appnutzung einzutragen, denn meine Mutter gibt noch handgeschriebene Überweisungsscheine am Bankschalter ab. Digitalisierung? Richtet sich jetzt nicht primär an den Großteil der Bevölkerung, wiewohl es auch da Appnutzungserscheinungen gibt. Der Weisheit letzter Schluß ist das irgendwie auch nicht.


Autoreferenzialität.

18. Mai 2022

An der Ruhr-Universität Bochum sammelte ich im Hörsaal mal ein studentisches Flugblatt auf, ohne es aus der Luft fangen zu müssen, wie der Begriff suggerieren könnte, des bemosernden Inhalts, daß „Evaluation“ ja wohl für viele Professoren ein Fremdwort sei. Ich mußte das damals auch erstmal nachschlagen, ohne gewalttätig werden zu müssen, wie der Begriff suggerieren könnte. Aber egal, lange her, längst zerknüllt, und „Professoren“ gibt es an Universitäten schon längst nicht mehr, zwischenzeitlich „ProfessorInnen“, dann „Professor*innen“, nun höchstens noch „Professierende“.
Was das alles hiermit zu tun hat? Nichts! Außer, daß das auch schon lange her ist.

Aber jetzt gibt es Waldorf und Statler als vorgeformte Lego-Minifiguren. Und entgegen meiner Gewohnheit habe ich das alte Bauwerk mal auf den neusten Stand gebracht, diesbezüglich.

Diesen Logenplatz baute ich vor mindestens mal 13 Jahren, und hier kommt die Autoreferenzialität ins Spiel, in Form des folgenden Links: Logenplatz


„Kennst du eine alte preußische Bauernregel?“ –
„Das Moor hat seine Schuldigkeit getan. Das Moor kann gehen.“


Bauhof mit Doppelgarage 6383.

1. Mai 2022

So nennt der Lego Collector’s Guide (also ich) das Set 6383 von 1981, welches leider nicht im deutschen Lego-Katalog verzeichnet war und darum keinen deutschen Namen hat. Das ist freilich nur die halbe Wahrheit, denn im Quellekatalog war es, dort sah ich es auch und wunderte mich, aber als Fünfjähriger hatte ich halt keinerlei Handhabe.

So wie eine Polizeistation die zentrale Sammelstelle für Polizisten ist und eine Feuerwehrstation für Feuerwehrleute, ist ein Bauhof der morgendliche Sammelpunkt für Bauarbeiter. Umso trauriger ist es, daß das Set in Deutschland nur limitiert erhältlich war, nämlich neben Quelle auch in Vedes-Geschäften, aber eben nicht allüberall in den Spielzeugabteilungen.

Der Spielmöglichkeiten sind viele, trotz eklatantem Mangel an Katapulten und angreifenden Lavamonstern. Das beginnt beim Öffnen und Schließen der Rolltore, welche den Zugriff auf die mitgelieferten Fahrzeuge gestatten, führt weiter über die Bedienung des Greifbaggers auf der Förderschiene, und endet nicht bei der Entwicklung des Verständnisses für Abläufe im Baugewerbe. Hinzu kommen die zwischenmenschlichen Dramen, die sich innerhalb des Kollektivs der sozialversicherungspflichtigen, abhängig beschäftigten Arbeitnehmer (f/m/d) abspielen.

Das Set genügt sich selbst, der Arbeitsablauf könnte also damit beginnen, daß der Greifbagger Schotter in den Trichter der ..äh.. Schotterwaschanlage einfüllt. (Man weiß ja, wie korruptionsanfällig so Baulöwen sind.) Unterdessen wird der Kipplaster fachgerecht unter der Auslaßöffnung der Anlage geparkt.


Der Auslaß erfordert Handbetrieb. Außerdem im Bild: Der Riß im Raum-Zeit-Kontinuum, weshalb ich als fünfundvierzigjähriger Deutscher ein Set bespiele, das nur für sechs- bis zwölfjährige Amerikaner zugelassen war.



Die Darstellung der Industrieanlage erfolgte meisterhaft mit den Mitteln der Teile- und Farbpalette, die im Jahre 1981 zu Gebote standen.

Der Schotter kann nun entweder zur Baustelle irgendwo in der Kinderzimmerstadt gekarrt werden, oder aber, er wird setintern in der dafür vorgesehenen Schütte abgeladen.



Dies könnte sogar der Ausgangspunkt im Arbeitsablauf sein, insofern hier der kleine Ladebagger zum Einsatz kommt und seinerseits den Kipplaster belädt. Oder der Greifbagger greift sich das Schüttgut und transportiert es zum Trichter der ..äh.. Schotterwaschanlage.



Der Maschinist im Kranbagger sitzt äußerst beengt. Ich finde, am heutigen Ersten Mai darf man ruhig mal auf diesen bedenklichen arbeitsschutzrechtlichen Mißstand hinweisen.



Die Greifschaufel, das geilste Formteil, welches Lego je entwarf, faßt nur soundsoviele 1×1-Steine, im Set enthalten sind aber soundsoviele + x, also sind mehrere Fuhren notwendig. Außerdem ist die Reichweite des Kranauslegers begrenzt, was ein Eingreifen der Diplomfachkräfte mit Schaufel und Besen unumgänglich macht.

Nach getaner Arbeit möge der Kranführer versuchen, sein Arbeitsgerät unfallfrei zu verlassen. Good luck, buddy! Wir recken die Faust in kameradschaftlicher Solidarität, Genosse! Überdies verlangt der Bürokram sein Recht. Ein weißer Pfeil auf blauem Grund weist auf den Eingang zur Kabause hin, falls nicht jedem die Architektur und der Zweck einer Tür geläufig ist.

Naturgemäß fehlten bei meinem gebraucht erworbenen Exemplar die Aufkleber, die über mehrere Teile reichten. Es sind dies der Warnstreifen am Ladebagger und die Stechuhr am Kabuff, dieses Triezgerät zur Unterjochung des Proletariats. Die Ausrichtung der Kleber auf dem Aufkleberbogen (ein kostspieliger Zukauf zwecks Vervollständigung des Sets) ist uneindeutig, aber Arbeitsbeginn ist 5 Uhr morgens. Eine unchristliche Zeit, welche die protestantische Arbeitsethik sehr fragwürdig erscheinen läßt.

Der Blick ins Kabuff zeigt: Das papierlose Büro! Ein Traum. Ganz im Gegensatz zum papierlosen Klo; das ist ein Alptraum. Aber ein Klo gibt’s hier eh nicht. Das prangere ich an!
(Zum Glück gibt es aber zwei Bäume, hinter die man zur Not…)

Die Fahrzeughalle ist leider mangelhaft geplant; der Kipplaster paßt nicht zur Gänze hinein. Und welcherlei Funkwellen die Antenne auf dem Dach empfangen und welche Information damit wohin geleitet werden soll, ist auch noch nicht erforscht. Ein divers aufgestelltes Team internationaler Spitzenleute befasst sich bis heute mit dieser Problematik, bisher ohne Ergebnis.

Apropos divers. Wer bisher die hier bei der Arbeit gezeigten Minifiguren als Bauarbeiter (männlich, weiß, testosterongeladen und toxisch-energetisch) interpretiert hatte, soll sich was schämen, patriarchalisches Gesocks! Es handelt sich natürlich, wie 1981 üblich, um BauarbeiterInnen, wenn nicht gar um Bauarbeiter*innen, -_innen oder -/innen.

Darum sind die hier auch nicht scharf. Um Sexismusvorwürfen zu begegnen.

„Drum links, zwo drei, drum links, zwo, drei,
Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront,
Weil du auch ein Arbeiter bist!“

(Bertolt Brecht war nicht als großer Frauenrechtler bekannt.)


Die Waldläufer von 1516.

10. März 2022

Da ja zur Zeit nichts Weltbewegendes passiert, können wir uns ja beruhigt Lego widmen.*

*) Eskapismus one-on-one.

Jedenfalls. Im Jahre 2021 verausgabte Lego im Rahmen seines BrickLink Designer Programs das vom Legofan „povoq“ entworfene Set 910001 „Burg im Wald“, wie der automatische Legotranslator „Castle in the Forest“ übersetzte und auf den Karton druckte. Die Auflage war gering, die Nachfrage hoch, aber dankenswerterweise überließ mir 1000steine-Ambassador Dirk sein Exemplar.

Da das Modell als Hommage an die klassischen Legoland-Waldleute, die im damaligen Katalog unverblümt unter „Robin Hood“ firmierten, angelegt ist, ergäbe eine Rezension dieses Sets keinerlei Sinn, ließe man die jeweiligen Vorbilder außer Acht. Lassen wir sie darob nicht, im Gegenteil.

Die zentrale Vertikale der Burg im Wald orientiert sich am „Flußturm“ 6077 aus dem Jahre 1989. Zur Erinnerung sei er hier vorgezeigt:




Wie wir sehen, war der Flußturm im Innern vor allen Dingen sehr leer. Einzig in den schlammigen Fluten des Flusses, in den der Turm zwischen zwei zufällig dort wachsende Bäumen gebaut wurde, steht ein gefangener Scherge des fiesen Sheriffs von Nottingham unter erbarmenswürdigen Bedingungen, die heutigentags unbedingt Amnesty International auf den Plan rufen würden.

Im Direktvergleich erkennen wir, wie die Gestaltung des Eingangsbereichs der „Burg im Wald“ klaren Bezug aufs Vorbild nimmt, wiewohl die ursprüngliche Holzbrücke hier durch dauerhaftere Steinstufen ersetzt wurde.

Die Uferbegrünung mit verwachsenem Bäumchen und Zielscheibe wurde freilich spiegelbildlich angelegt. Erkennbar ist auch, daß die neue Burg im Wald nicht zwischen zwei einzelne Bäume gebaut wurde, doch dazu später mehr.


Auch in der Rückansicht sind die Parallelen unverkennbar. Das bogenlastige Kellergewölbe ist charakteristisch, ebenso die flächige Rückwand mit Klappfunktion, im neuen Set wiederum seitenverkehrt. Die Falltür ist ein neues Feature, und der Leere des Flußturms wußte povoq zu begegnen, indem er vor allem mal Zwischendecken einzog und für ein wenig Gemütlichkeit sorgte. Der Kamin im ersten Stock (mit Schürhaken!) dient als geheime Tür. Der Gefangne muß jetzt nicht mehr im Wasser stehen, sondern kann es sich auf einer Holzpritsche ohne Strohsack bequem machen – oder einfach davonschwimmen.



Das Zugtor wird in beiden Gebäuden mittels einer Seilwinde auf dem Dach bedient. In den eher naiv-abstrakten Modellen der 1980er Jahre wurde auf Accessibility noch wenig Wert gelegt, im modernen Set hingegen ist das Dach über eine Leiter und eine Klapptür erreichbar.


Das wachhabende Kind … hätte ich jetzt fast gesagt, was natürlich Quatsch ist, denn dieses Set ist nicht für Kinderhände bestimmt, sondern ein Direct-to-Spekulationsobjekt-Release. Aber jedenfalls kann man das Dach abnehmen, um das Innere bespielbar zu machen.

Statt mit naiver Abstraktheit wissen Lego-Sets der gegenwärtigen Generation durch filigrane Detailliertheit zu beeindrucken, besonders, wenn es sich um Modelle handelt, die für, oder gar von AFOLs entworfen wurden. Das hat seinen Preis. Diesen zahlt die Stabilität, diese oft verkannte Hüterin altväterlichen Qualitätsdenkens.

Da der „Flußturm“ unleugbar eine Wasser-Komponente aufwies, gehörte zum Modell ein Floß. Auch die Burg im Wald ist mit einem solchen bestückt. Auffälligerweise steuert es eine Gestalt, die einem Piraten weit ähnlicher sieht als einem Waldläufer. Dies ist dem Umstand geschuldet, daß Lego für dieses BrickLink-Set nicht eigens neue Figuren bedrucken wollte, sondern sich das Personal aus dem rekrutieren mußte, was das aktuelle Sortiment halt so hergab.

Soweit die Hommage an den „Flußturm“ 6077. Das war’s aber noch lange nicht, denn wo dieser beidseits von Bäumen flankiert war, bietet die „Burg im Wald“ Anspielungen auf weitere Sets. Der sich rechts (heraldisch) anschließende Baum gehört nämlich hier zur „Baumhöhle“ 6054 von 1988. Auch hier seien Erinnerungen erweckende Bilder eingefügt:





Als 1988 Robin Hood und seine fröhlichen Gefährten im Legokatalog auftauchten, ergriff landauf, landab eine orgiastische Beseeltheit Besitz von allen kleinen Jungs, die ein Faible für mittelalterliches Lego hatten, ein Gefühl, welches sich gleich im Folgejahr beim Anblick der dann neuen Piratensets wiederholen sollte, und das erst nach Eintritt in die Pubertät gänzlich anders kanalisiert wurde. Aber all das konnten wir ja Anfang 1988 noch nicht wissen, da auch an meinem 11ten Geburtstag diese „Baumhöhle“ auf dem Gabentisch stand.


Charakteristisch ist hier der in der Schräge angelegte Eingang. Die komische leere Stelle über dem Durchlaß des Vorbildmodells wurde in der Hommage-Version als Wohnplatz einer Eule interpretiert. Und weil sie jetzt verfügbar sind, erstrahlt das Blattwerk in leuchtenden Herbstfarben. Kann man machen; so wird dem Modell ein Farbtupfer hinzugefügt.

Ebenso kennzeichnend fürs Originalset ist der blau überdachte Wachstand mit Bogenfensterchen. Dieser findet seine Entsprechung an der „Burg im Wald“, weiterhin mit vorgelagertem Ast, aber in der Breite gewachsen. Povoq ließ auch das kleine Tannenbäumchen nicht unerwähnt, was den wahren Liebhaber zeigt!

Im Innern bietet die „Burg im Wald“ an dieser Stelle naturgemäß mehr Platz. Nachempfunden wurde sogar die niedrige Zwischenhöhlung, die sich im Original durch die Architektur der Eckwandpaneele ergab. Hier böte sie potentiell zusätzlichen Stauraum. Die Felshöhle wurde hinzugedichtet, da die „Burg im Wald“ ja nicht mehr zwischen Bäume, sondern auf Felsgrund errichtet wurde.

Auch das Baumhöhlenmodul der „Burg im Wald“ ist aufklappbar. So bietet es einen Blick aufs angemessen verwinkelte Treppenhaus, durch welches die Baumhöhlensektion wiederum erreichbar wird.

So, um die Waldläufer-Trias zu komplettieren, fehlt noch das „Geheimquartier“ 6066. Dieses ist auf der heraldisch linken Seite der „Burg im Wald“ angeflanscht. Bei uns ebenfalls 1988 im Katalog, war es in Amerika bereits 1987 erschienen. Nicht, daß ich das damals mitbekommen hätte; solche Details mußte ich mir erst durch das Studium amerikanischer Lego-Set-Datenbanken zu AFOL-Zeiten erarbeiten.


Mancherlei ließ sich klappen an diesem Geheimquartier, und die Höhle bot Platz für viele erbeutete Schätze, um König Richard Löwenherz aus österreichischer Geiselhaft freizukaufen. Denn daß diese grünen Bogenschützen zu den Guten gehörten, war ja mal klar. Damalige Gegenspieler waren die Ritter der „Schwarzen Drachenburg“, ebenfalls von 1988, die unmittelbar als normannische Barone identifiziert wurden. Jahá, ich hatte meinen „Ivanhoe“ gelesen!

Der auffällige Geröllhaufen, seinerzeit durch die Schräglage der Bausteine geradezu ein Tabubruch, ist auch hier vorhanden. Der Baum erfährt eine Neuinterpretation, und der Balkon ist ein wenig nach oben gerutscht. Die Seitentür entfällt, zugänglich wird die Höhle durch die geheime Kamintür und eine Leiter. Und auch hier wächst ein kleines Tännchen, wie im Vorbildmodell.

Der Außenkamin des „Geheimquartiers“ ist auch an der „Burg im Wald“ vorhanden, und zwar nicht nur angedeutet, sondern tatsächlich als Kamin ausgeführt, was ich leider im Bild festzuhalten vergaß. Der Anschluß der 6066-Sektion an die Burg ist leider lückenhaft, durchaus ein Schwachpunkt.

Natürlich läßt sich das Versteck aufklappen und bietet Einblick in die mehr (910001) oder weniger (6066) behaglich eingerichtete Wohnlandschaft.

Der Waldläufer mit schwarzem Halskragen, welcher in Deutschland ausschließlich in diesem Set erhältlich war, bot Anlaß zur Spekulation: sollte der schwarze Kragen eine Andeutung klerikaler Gewandung sein und somit auf Bruder Tuck verweisen? Immerhin trägt er nicht Pfeil und Bogen, sondern eine Kiepe. Diese wiederum scheint die Figur im Bauernstande zu verorten. Die Entsprechung im modernen Set wäre somit der eindeutig als Bauer zu identifizierende Latzhosenträger, eine wenig mittelalterlich anmutende Gewandung.

Einen viel eindeutigeren Bauern, welcher der Besetzungsliste des vorliegenden Sets als Inspiration gedient haben könnte, hält die 6-Figuren-Packung 6103 von 1988 bereit. Da diese in der Tat auch Robin-Hood-Figuren enthält, soll sie in unserem nostalgischen Rückblick nicht fehlen:



An dieser Stelle könnten wir die Rezension fast beenden. Aber eben nur fast. Zweierlei noch: Was ist denn hiervon zu halten?

Eine rhetorische Frage, gewiß. Der Umstand, daß die schöne Adlerfahne und die Hirschschilde nur als Aufkleber vorliegen, wäre schon betrüblich genug. Erschwerend kommt hinzu, daß dieses Set nicht mit einer gedruckten Bauanleitung geliefert wird, in der man den Aufkleberbogen einigermaßen sicher verwahren könnte, sondern der Aufbau vermittelst einer online verfügbaren Anleitung erfolgen muß.
Aber 1516! Wieso denn 1516? Sicher, die Form der Datierung verweist auf den legendären Anno-1762-Stein der Kirche 309, soweit, so schön. Aber wieso 1516? Das ist doch nicht mehr Mittelalter!
Aber zweitens:

Wie schon erwähnt, standen 1516 keine etatmäßigen Waldläufer mehr zur Verfügung, weshalb der Cast sich anderer Themengebiete bedienen mußte. Adlerritter, schön. Außerdem ein anachronistischer Bauer, ein Seeräuber, Will Scarlett und Maid Marian? Das grüne Oberteil der Geschützmeisterin Robin Loot, die ja auch nicht zufällig so heißt, aus dem Barracuda-Bucht-Set 21322 war wohl das einzige, was hier thematisch irgendwie paßte. Also mußte Marian die Führung übernehmen, ein zeitgemäßer Schritt. Außerdem eröffnet uns dies die willkommene Gelegenheit, den Blick doch noch ein wenig schweifen zu lassen, denn die oben gezeigten Robin-Hood-Sets waren bei weitem nicht die einzigen; andernorts gab es weitere, und eben auch Maid Marian gab es! So durften im Jahre 1990 amerikanische Kinder mit dem Set 6071 „Forestmen’s Crossing“ spielen. Europäische leider nicht.

Daher blieb den hiesigen Kindern nicht nur der Besitz der Flußgrundplatte verwehrt, die sie freilich im Baubuch 260 be- und sich selbst wundern durften, wo die wohl herstamme? Auch Maid Marian fand kaum den Weg in deutsche Kinderzimmer.




Bisweilen habe ich den Eindruck, daß US-exklusive Lego-Sets zwar schön sind, trotzdem aber das durch ihre eingeschränkte Erhältlichkeit befeuerte Begehren über gewisse Mängel hinwegtäuscht, und sie vielleicht deshalb dem europäischen Markt nicht zugemutet wurden. Hier ist zum Beispiel das Steingebäude irgendwie lüttig und der Baum uninspiriert.

Außerdem gab es im Jahre 1989 diesen Heuwagen, „Smuggler’s Hayride“ genannt, der Teil des Tripplepacks 1974 war, natürlich auch US-exklusiv.


Siehe da! Unter den Heuballen wird eine Schatztruhe geschmuggelt.

Einen besonders gearteten Fall stellt das Set-Pärchen 1680/1877 dar, welches in der amerikanischen Version „Crusader’s Cart“ heißt. Denn das ist grundsätzlich dasselbe Modell in unterschiedlichem Gewand. 1680 erschien im Jahre 1990 in Großbritannien. Geschmuggelt wird hier Robin of Locksley, der heimgekehrte Kreuzritter, selbst:



Die amerikanische Setversion war Teil des Bonus-Packs 1675. Der Karton mußte kleiner sein, weshalb eine der äußerst raumgreifenden Figuren schlicht weggekürzt wurde:

So, das war’s jetzt aber wirklich.

Ach, halt. Den Gastauftritt eines Waldläufers im Löwenritterset 6042 „Gefangenenkutsche“ von 1990 möchte ich nicht unterschlagen:



Jetzt ist aber auch endgültig Feierabend. Zurück zum Weltgeschehen!