Auf die Ohren.

27. Februar 2019

Es ist ja nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Irgendwer hat diesen Satz ungefährermaßen als Signatur im Forum von 1000steine.de, und er bezieht sich natürlich auf Lego. Nun, Lego hatte ich auch als Kind schon. Was ich hingegen nie hatte, waren die gängigen Unterhaltungselektronika; das begann schon beim schlichten Kassettenrekorder. Um Pumuckl- und 5-Freunde-Kassetten hören zu können, mußte ich mich des Gerätes bedienen, welches ein Freund sein eigen nannte. Bis ich 1988 oder so einen Walkman (von Sony) zu Weihnachten bekam. Mit einer einzelnen darin offenbar ab Werk inliegenden Musikkassette, die – wie ich später eruierte – Teile des Soundtracks von „Dirty Dancing“ sowie der Michael-Jackson-Alben „Thriller“ und „Bad“ enthielt. Meine Eltern schafften sich irgendwann zur Komplettierung des Haushalts einen Stereoturm an, auf dem ich dann die Klassik-LPs hören konnte, die entweder schon dawaren oder nach und nach angeschafft wurden. Als Kind sind einem (oder waren mir) die zeitlichen Abläufe irgendwie nicht so ganz klar, man kommt ja in die Welt, und die Welt ist schon da, und war es auch immer, während die Dauer des gemeinsamen Haushalts der Eltern aber durchaus die eigene Lebenszeit nur geringfügig übersteigt. Wie auch immer. Um schließlich CDs hören zu können, mußte ich mir vom Taschengeld ein CD-Radio anschaffen, bis später das CD-ROM-Laufwerk des Computers diesen Zweck erfüllte. Eine eigene Stereo-Anlage mit Radio, Tape-Deck, CD-Player und Plattenspieler besaß ich nie.

Bis heute eine Kundin frug: „Sagen Sie mal, wissen Sie nicht jemanden, der sowas gebrauchen kann?“, und auf die Stereoanlage in der Ecke deutete. „50 Euro.“ – „Yep, nehm‘ ich“, hörte ich mich sagen. Hand drauf, Geld abgehoben und nach Dienstschluß die Kiste abgeholt, Boxen inklusive.

Warum erzähle ich das alles? Weil sich seit geraumer Zeit bei mir Schallplatten angehäuft haben, die ich überhaupt nicht anhören konnte. Schön blöd eigentlich. Zumal ich nicht alles, was ich auf Platte habe, auch auf CD besitze. Jetzt kann ich mich also endlich durch meine eigene Plattensammlung hören: