Am Mittwoch ist der BVB zum vierten Mal in Folge ins Finale des DFB-Pokals eingezogen, als erste Mannschaft überhaupt. Diesen Rekord haben wir also für mindestens drei (oder vier?) Jahre sicher. Den Rekord für drei verlorene Pokalfinalniederlagen in Folge hatten wir ja schon letzte Saison aufgestellt. Und wettbewerbsübergreifend wird Borussia Dortmund somit zum sechsten Mal in Folge ein Finalspiel am Saisonende bestreiten; 2012 war es das gewonnene Pokalfinale, 2013 das verlorene Champions-League-Finale, und 2014/15/16 wurde jeweils das Pokalfinale verloren, zum Teil unter dubiosen Umständen, aber halt doch. Vor Jahresfrist unkte ich noch, daß ich mir für die nun laufende Saison eigentlich ein frühes Ausscheiden aus allen Wettbewerben wünschte, weil mir die ewigen Finalniederlagen auf den Sack gingen. Dieses Jahr verlieren wir dann also gegen Eintracht Frankfurt. Glückwunsch, SGE!
Und die Bayern? Die Bayern haben von den letzten sieben Pflichtspielen bloß eins gewonnen (und zwar ausgerechnet das Bundesligarückspiel gegen Dortmund), verbunden mit dem Ausscheiden aus zwei Wettbewerben. Das kann man durchaus als Krise bezeichnen, darüber kann nicht mal ein 8-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze hinwegtäuschen, bei noch vier ausstehenden Spielen. Vielleicht entlassen Hoeneß und Rummenigge ja ihren Trainer auf der Meisterfeier. Lustig wär’s, zumindest für den Augenblick. Denn wie wir die Bayern kennen, werden sie diese schon jetzt für sie wertlose Saison nicht auf sich sitzen lassen und blutige Rache nehmen an allen, die ihnen mal wieder das ihnen doch eigentlich rechtmäßig zustehende Triple versaut haben. Aubameyang, Weigl und Dembelé werden also sehr bald „in München ein Thema“, vermutlich in der Woche vor dem Pokalfinale.
Dabei muß die Niederlage der Bayern doch an völlig außerweltlichen Faktoren liegen. Denn wie ist es zu erklären, daß sie es trotz 6 (sechs) Minuten Nachspielzeit nicht vermocht haben, das Spiel zu gewinnen oder zumindest in die Verlängerung zu zwingen, um diese dann zu gewinnen? Hallo, Gehörnter? Pakt aufgekündigt?
Ach so, eigentlich sollte ich mich ja über den Finaleinzug des BVB freuen. Tu ich auch irgendwie. Aber die Erfahrung hat mich mißtrauisch gemacht. Naja, olé!
Nachtrag am 30. Ma 2017:
Tja, da hatte ich so hämisch über den FC Bayern gespöttelt, daß die dortigen Bosse den Trainer wegen Nur-Gewinns der Meisterschaft entlassen würden. Und jetzt entlassen die Bosse meines Vereins (Anm. d. Red.: Borussia Dortmund) ihren Trainer. Trotz Pokalsiegs, trotz zweimaligen Erreichens der Champions League und über zwei Jahre sensationeller Punktausbeute in der Bundesliga. Aber wenn das Verhältnis zwischen den Protagonisten nicht vertauensvoll ist, dann isses das halt nicht, zumal das wohl nicht nur für die Führungsriege galt, sondern auch für Teile der Mannschaft. Also ist es wohl besser, wenn man sich sauber trennt, statt noch eine weitere Saison irgendwie scheel weiterzuwurschteln. Trotzdem finde ich es schade, denn irgendwie mag ich Thomas Tuchel.