Der Helmut ist tot.

10. November 2015

Meine früheste Erinnerung an ein politisches Geschehen datiert auf den 6. März 1983, gegen 18 Uhr. Mein Vater hing mit dem Ellbogen am hohen Gefrierschrank in der Küche, auf dem das Radio stand, und es wurde das Ergebnis der vorgezogenen Neuwahl verkündet, durch die Helmut Kohl seinen ..naja.. wir können es nicht Putsch nennen, da das Element des konstruktiven Mißtrauensvotums ja ausdrücklich in Artikel 67 des Grundgesetzes vorgesehen ist. Da aber dem Mißtrauensvotum gegen Helmut Schmidt das Gekungel und der Verrat der F.D.P. vorausgegangen war, ehe eben Helmut Kohl durch das konstruktive Mißtrauensvotum zum 6ten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wurde, wollte Kohl seine Regierung durch eine Neuwahl auch irgendwie moralisch legitimieren. Eine geistig-moralische Wende hatte er ja angekündigt.

Das alles durchschaute ich damals natürlich nicht. Ich bekam nur mit, daß sich mein Vater über den Wahlsieg der CDU freute, denn „die SPD ist ein Sauhaufen!“ Warum ist sie ein Sauhaufen? Weil sie den Schmidt hat hängenlassen. Denn der Helmut Schmidt war ein guter Mann. „Viel zu schade für die SPD.“ Der Gedanke, daß Schmidt eigentlich in der falschen Partei sei, wurde öfter geäußert; auch Sandra Maischberger sprach den Altkanzler in einem ihrer zahlreichen (so zahlreichen, daß ich die entsprechende Stelle auf die Schnelle nicht bei Youtube finden kann) Interviews darauf an. Seine Antwort: „Ich war schon in der richtigen Partei. Bloß meine Partei war nicht immer…“

Ab heute also müssen sich Raucher wieder fürchten. Helmut Schmidt hat 96 Jahre lang gequarzt, und was hatte er davon? Tot ist er jetzt. Friede seinem Ascher!


Sinnlose Fußballphrasen: Rudelbildung.

8. November 2015

Rudelunbildung wohl eher. Wenn nämlich das Verhalten Rückschlüsse auf die geistige Reife der Protagonisten zuläßt.