Köln-Eifeltor, irgendwie. Der Katalogtext im Erscheinungsjahr 1986 sagt dazu: „Container-Bahnhof mit Portalkran, Containertragewagen, Lkw, Schienen und Verladepersonal.“
Stillschweigend vorausgesetzt wurde die Straßenplatte. Diese weist hier schon Fahrradwege beidseits der Fahrbahn auf, und als solche ist sie die allererste in meinem Bestand. Ich legte mir das Set im Jahre 2015 zu.
Offenbar hat es einst 1799 Belgische Franken gekostet, also um die 80 DM. Der Schiebekarton ist in Folie eingeschweißt, auf Englisch „shrink wrap“ geheißen. Und das stimmt. Der Karton wurde von der Folie ganz schön zusammengeshrinkt, und die Folie ist an einigen Stellen schon eingerissen. Also weg damit!
Natürlich zog ich vor dem Auspacken Handschuhe über, damit diese von keines Menschen Hand je berührten Teile auch fürderhin fettfrei und jungfräulich blieben.
Es ist mal wieder eine Zeitenwende, wie annähernd jedes Modelljahr. Hier treffen Autoräder mit roten Felgen an Metallachsen auf neuartige Steckräder. Und es sind Teile mit und ohne eingeprägte Formnummer enthalten, beispielhaft sei diese blaue 4×8-Platte vorgezeigt, die noch keine Formnummer aufweist, wiewohl solche schon seit mindestens 1984 in Gebrauch waren:
Na, jedenfalls. Nach dem traditionellen Zusammenstecken der Minifiguren regt die Bauanleitung den Zusammenbau des Lkw an. Hier kommt es zu ersten Unregelmäßigkeiten. Denn wenn man alles so zusammensteckt, wie vorgezeichnet, läßt sich die Hinterachse nicht drehen.
Wäre das alte Ösenplättchen mit dünnem Ring als Rückleuchte verwendet worden, wie noch auf dem Titelbild gezeigt, hätte es wohl gepaßt; so aber klappt es nicht. Eigenmächtig versetzte ich die Hinterachse also um eine Noppe nach vorne.
Der zweite Fauxpas betrifft die Halterung für den Container auf der Ladefläche:
Das hält so nicht. Also erlaube ich mir auch hier Eigenmächtigkeit.
Weiter geht’s mit dem Fundament für die Container-Brücke. Und schon wieder gerate ich ins Stocken. Es fehlen Teile! Acht schwarze 8er-Schienen würden gebraucht, aber im Karton waren nur deren sechs. Frechheit! Ich sollte mich bei Paul Prima vom Lego-Service beschweren.
Zum Glück habe ich ein einigermaßen gut sortiertes Ersatzteillager, so daß der Zusammenbau weitergehen kann. Im folgenden spare ich mir die Bebilderung aller Bauschritte. Es sind ohnehin nicht viele, da das Anleitungsheft nur auf ergreifende 12 Seiten kommt. Heutzutage wäre ein vergleichbares Modell über mehrere dicke Anleitungshefte verteilt.
Den eleganten Aufbau der Laufkatze (Heißt das so?) hielt ich jedoch eines Bildes für würdig:
Am Ende blieben eine rote 1×1-Fliese und ha! zwei graue 8er-Schienen übrig. Diese hätten natürlich schwarz sein sollen, aber ihr Vorhandensein erklärt, wie die Packung unbeanstandet durch die Gewichtskontrolle kommen konnte. Für die Schalthebel ist hier noch kein Ersatzteil vorgesehen.
Und wie schon häufiger stand ich wieder vor der Frage: Aufkleber aufkleben? Die Entscheidung lautet diesmal: Ja! Was soll der Geiz.
Fürs Bild mußte ich den Laster albern einparken, weil der Tisch irgendwie schrägstand und der Wagen sonst gerollt wäre. Den Waggon konnte ich unauffällig abbremsen.
Damals™ dachte Lego noch mit. Für den Kranführer wurde eine Aufstiegshilfe geschaffen. Ein Luxus, den der Kranführer der nächstfolgenden Containerbrücke im Hafenset 6542 aus dem Jahre 1991 schon nicht mehr genießen konnte.
Durch die Überkopfanordnung der Laufkatze (Das heißt bestimmt so!) kann der Kranführer auch sehen, wo er mit seinem Container hinmuß. Bloß beim Einfädeln des schweren Metallhakens braucht er etwas Hilfe.
Hat man den Haltebolzen auf dem Lkw sachgemäß versetzt, paßt der Container hier gut drauf. Der Spalt zwischen Container und Fahrerhaus läßt Raum für die Containertüren, wenn ein Container andersherum aufgesetzt wird.
Der Containertragewagen ist unauffällig aber zweckmäßig gebaut. Die Bügel an den Stirnseiten halten die Türen der Behälter während der Fahrt geschlossen. Das ist nötig, weil in jedem Container vier gelbe 1×2-Steine lagern. Freilich trägt der Waggon zwei Stück Gut, während der Lkw nur derer eins wegschaffen oder anliefern kann. Ein Container müßte also auf der Ladestraße zwischengeparkt werden, so denn der Güterzug eilig abfahren möchte.
Zu guter Letzt weist die Containerbrücke noch ein Feature auf, welches im vorliegenden Fall etwas merkwürdig erscheint: Das frachtseitige Ende läßt sich hochklappen. Dergleichen beobachtet man bei Hafenkränen, um den Weg freizumachen für die hohen Aufbauten der dicken Pötte. An einem Containerbahnhof, wo nur tunnelbedingt in der Höhe genormte Züge darunter herfahren, wäre dieses technische Kabinettstückchen überflüssig. Nichtsdestotrotz ist es eine schöne Funktion, die einerseits den Spielwert erhöht, andererseits aber diesen Portalkran auch am Ladekai einsetzbar werden läßt.
Und damit: Feierabend!