3221 – City LKW

23. Mai 2010

Um dieses Bild zu erzeugen, mußte ich heute* das Set 3221 „LEGO® City LKW“ erwerben. Shop-at-Home hätte für die 278 Teile 29,99 Euro verlangt, aber Karstadt (und meiner Recherche zufolge auch jeder andere fußläufig erreichbare Laden) bietet es bereits für sehr viel angemessenere 19,99 Euro feil. Ein 15%-Rabattgutschein erlaubte mir schließlich den Kauf zu 16,99 Euro. Dafür kann man das mal machen.
*) Gestern. Zwischendurch Champions-League-Finale.

Vorne Lego, hinten Lego. Daß es diese Art Türen noch gibt, war mir nicht bewußt; damit machte schon das Vorvorgängermodell 335 von 1967 auf. In der Realität sind freilich die Türen eines Sattelaufliegers oder Koffers selten niedriger, als der Frachtraum hoch ist, da der Raum oberhalb des Türsturzes somit schwer nutzbar wäre.

Wo Lego draufsteht, ist auch Lego drin. Der Lastwagen transportiert verschiedene Lego-Sets, eine hübsche Idee, die Lego nonchalant bei Playmobil geborgt hat.

Im Einzelnen sind dies die Sets 3221, also der Laster selbst – ein Bild-im-Bild-im-Bild-Sujet drängt sich auf, wird allerdings am Set im Set nicht verwirklicht –, sowie der Streifenwagen 7236 und der Feuerwehr-Pick-up 7942. Man wird fragen dürfen, weshalb das kleinste Set, der Streifenwagen, nicht auch im kleinsten Karton untergebracht ist, aber dies läßt sich ja durch simples Austauschen der beaufkleberten 2×2-Fliesen berichtigen.
Ob der latzbehoste Lagerist eine Minifig gewordene Karikatur Jan Beyers ist, bliebe noch zu klären.

Die neun mitgelieferten Sets im Set finden im zwar nicht weit- aber tiefräumigen Auflieger reichlich Platz.
An der Zugmaschine, die offenbar einem Volvo VT nachempfunden wurde, mußte ich leider eine kleine bauliche Veränderung vornehmen: Die Tank-Treppe-Kombination unterhalb der Fahrerkabine war laut Bauanleitung „2x“ zu bauen, ist aber in sich nicht symmetrisch und wird beidseitig angesetzt, so daß sich eine Asymmetrie ergeben hätte. Das konnte ich nicht hinnehmen.

Das Führerhaus ist mit allerhand Annehmlichkeiten ausgestattet, die sich der Lastkraftfahrer zwischen Billund und Hohenwestedt nur wünschen kann. Unvermeidlich ist natürlich die Kaffeetasse, im Set leider leer. Doch wenn der Fahrer über die Pfingsttage die Zeit an der Raststätte Ellund totschlagen muß, kann er, auf der bequemen Schlafstatt liegend, vor sich hin daddeln, denn ein Computer scheint vorhanden. Oder der Fernseher hat Windows im Programm.

Um das Innere der Fahrerkabine sichtbar zu machen, war geplant, das Dach aufzuklappen. Doch dank meiner, oder vielmehr: dank der unbändigen Kraft der Rastklemmen hatte ich das Teil einfach in der Hand. Insbesondere dem Zuklappen widersetzt sich das Rastscharnier sehr erfolgreich.
Auf einen Konstruktionsfehler muß ich auch den Achsbruch am Auflieger zurückführen. Nach einigen Fahrten über meinen Schreibtisch war das Material bereits ermüdet. Überhaupt stelle ich fest, daß vermehrt Teile nicht mehr miteinander verzahnt, sondern hoffnungsfroh auf- und nebeneinandergesteckt werden, was vor allem an der Unterseite größerer Platten oft nicht stabil ist. Dafür gibt’s Punktabzug, ebenso für den mal wieder viel zu groß ausgefallenen Karton, in den der gebaute Laster ungefähr dreimal hineinpaßt.

Insgesamt ist dies aber ein schönes Set. Ein Lego-Laster-Set, in dem Lego-Laster-Sets transportiert werden, gehört selbstverständlich in jede gutsortierte Sammlung.


Obacht! Frohsinn!

19. Mai 2010

Bei Lego hagelt es in letzter Zeit massiv Heiterkeit. Es sei denn, tja, es sei denn, man muß einsehen, daß man nicht jonglieren kann.


Das Dortmunder Rathaus ist fest in roter Hand!

17. Mai 2010

In Vorbereitung auf den ISCC (International System Creativity Contest), der für das Frühjahr 2009 auf 1000steine.de angekündigt war, baute ich dieses MOC* und dachte mir eine kleine Geschichte dazu aus. Die Geschichte habe ich bis heute weitgehend vergessen, und das Bauwerk hat etwas Staub angesetzt, aber jetzt will ich es endlich vom Tisch haben.
*) My Own Creation. Ein Eigenbau.

Ach ja, rotes Buch. Die Sache ist nämlich die:
Die Ratsherren der Reichsstadt Dortmund sind etwas verwirrt, denn ein neuer Bürgermeister wurde gewählt. Niemand kann sich erinnern, für diesen merkwürdigen Gesellen gestimmt zu haben, und doch war der rotgewandete Mann mit seinem buschigen schwarzen Bart plötzlich das Oberhaupt ihrer Stadt und bezog die Stube über der Stadtwaage. Diese zu betreten, ist den Herren nun streng untersagt, und Borrhos – so nennt er sich – forderte regelrechte Unterwerfung von ihnen. Dergleichen ist in der Stadt unerhört! Doch stellt sich auch Erfreuliches ein; so ist der Kämmerer hochzufrieden mit den Einkünften der Stadt, obschon diese nicht immer nachvollziehbar sind. Alles scheint auf eigentümliche Art seinen Gang zu gehen, ohne daß der Rat großartig eingriffe, denn Ratssitzungen finden kaum noch statt, und die Ratsherren betreten den Ratskeller weit öfter als den großen Sitzungssaal…

Das ungefähr war die Geschichte. Naja, nicht sehr spannend, aber sie war ja auch nur als bildbegleitendes Blabla gedacht.

Das Alte Rathaus von Dortmund wollte ich schon immer mal gebaut haben, und nun ist’s vollbracht. Freilich legte ich auf Maßstabstreue und sklavische Wiedergabe der Realität keinen Werth. Einen Ratskeller hatte das Original meines Wissens nicht, und zauberkundiges Gesocks herrschte hier auch nie. Aber die Stadtwaage gab es, denn Dortmund genoß das Privileg des Wiegerechts, das es der Stadt erlaubte, durchreisende Kaufleute zu schröpfen. Ebenso verbürgt ist der Verbleib der englischen Kronjuwelen in den Mauern der Stadt, da einst Dortmunder Kaufleute dem König von England eine offenbar nicht unbedeutende Summe Geldes liehen und die dortigen Reichsinsignien zum Pfand erhielten.

Die Figur im Giebel des Rathauses ist der mehr oder weniger heilige Reinoldus, der Schutzpatron der Stadt. Kaum ein Dortmunder weiß es, aber der Name ihrer Stadt taucht im Rahmen der Sage von den Haimonskindern auf, einem Ritter-Epos aus dem Sagenkreis um Karl den Großen, dem Gründer der Stadt. Seitdem findet der Name „Dortmund“ nur noch bei der Bekanntgabe der Bundesligaergebnisse Erwähnung.

Ein kleines MOC im MOC ist der fliegende Händler. Im Ruhrgebiet kauft man sein Obst und Gemüse traditionsgemäß beim Orientalen an der Ecke. In den nicht näher bestimmten Zeiten, da diese Geschichte spielt, war dies nicht anders, und Magie war ja sowieso schon im Schwange, darum hat Ali hier einen Bringedienst.

An eine Titelverteidigung beim ISCC dachte ich mit diesem MOC nicht; ich wollte ja nicht unverschämt werden. Für mich war es bloß Ehrensache, wieder einen Beitrag einzureichen.


Buch der Woche: Das rote Buch der Giftgewächse

16. Mai 2010

Was darin steht, weiß kein Mensch, denn dieses Lego-Buch ist im Innern sehr nichtssagend. Lediglich Mutmaßungen lassen sich anstellen, welche vor allem darauf hinauslaufen, daß von giftigen Gewächsen die geifernde Rede ist. Und zwar – nota bene! – von Gewächsen, denn Pilze sind keine Pflanzen, wie allgemein bekannt sein dürfte. Wie eine rasche Wikipedia-gestützte Überprüfung dieses ..hüstel.. allgemein bekannten Wissens ergab, sollen Pilze sogar mit Tieren enger verwandt sein als mit Pflanzen, ihrer seßhaften Lebensweise zum Trotz. Denn wie Tiere ernähren sich Pilze von organischen Nährstoffen, und ebenfalls wie Tiere benutzen sie Glykogen für die Speicherung von Kohlenhydraten; Pflanzen hingegen speichern Kohlenhydrate in Form von Stärke. Doch all das steht, wie gesagt, gar nicht in diesem Buch.

Um über den Inhalt des Buches Aufschluß zu erhalten, müßten wir wohl „Harry Potter“ noch einmal lesen und es uns von Professor Sprout erläutern lassen, denn das Werk findet sich in einer Reihe von Harry-Potter-Sets. Das alles ist mir aber überhaupt nicht wichtig. Für mich ist viel entscheidender, daß dieses Buch rot ist. Doch dazu später mehr.


Nasen. Nasen, Nasen, Nasen. Und mehr Nasen.

11. Mai 2010

Absurdität war offenbar schon immer mein Hobby. Damals, als ich noch zwischen Lego und Ernsthaftigkeit schwankte, so Mitte, Ende der 90er, hatte ich weder Zugang zum Internet (vor allem auch wegen dessen Nichtexistenz (Jaja, die Unis hatten das schon immer.)) noch zu einem Fernseher, also spielte baute ich einfach weiter mit Lego. Oder ich setzte mich an den Schreibtisch, spitzte einen Faber-Castell-Bleistift der Stärke F und zeichnete was. Die Ergebnisse waren durchwachsen; viel Schrott, wenig Vorzeigbares. Aber das Wenige sei vorgeziegen:¹

(Bilder = Links)

Och, so wenige waren es ja dann doch nicht; immerhin fünfzig Bilder. Die Gefahr, daß neue hinzukommen, ebetsht² akut nicht, denn seit annähernd zehn Jahren hatte ich zeichnenderdings keinen Bleistift mehr in der Hand. Dafür bauenderdings wieder vermehrt Lego-Steine. Und der Ernsthaftigkeit fiel ich immer noch nicht anheim.

¹) Stärkt die Verben!
²) In letzter Zeit neige ich zu Legasthenie. Darn you, Computertipperei!


Das muß wehtun.

8. Mai 2010

Mit dieser Spritze möchte ich mich ja nicht pieksen lassen. Wer mit solch einer Spritze Blut abnimmt, operiert auch mit dem Löffel am offenen Herzen.
(Hm, für das Bild hätte ich die Spritze wohl andersherum drapieren sollen. Der Monk in mir fühlt sich durch den verkehrtherumen Lego-Schriftzug* gestört.

*) Und nein, es darf nicht „LEGO® Schriftzug“ heißen. Lego, die Firma und ihre Anwälte müssen hier einen Bindestrich hinnehmen, da ihn die deutsche Grammatik vorsieht und „Schriftzug“ nun mal kein Lego-Produkt ist. Klammer zu.)

Bemerkenswert an dem Injektionsutensil ist freilich auch das Griffstück. Denn korrekterweise ist dieses Griffstück gar kein solches, sondern der Kolben, der in den Zylinder gedrückt wird, um den Inhalt hinauszupressen. Darum muß es eben schmaler im Durchmesser sein als dieser Zylinder. Um einer Minifig dennoch zu ermöglichen, die Spritze auch an ihrem Ende zu packen, ist dieser Kolben gerade so lang, wie eine Minifighand hoch ist, wodurch er perfekt eingeklemmt werden kann. Da hat sich einer was bei gedacht! Diesen Eindruck hat man nicht immer, darum ist es um so schöner, wenn man ihn doch einmal gewinnt. Einen Nachteil hat das dünne Endstück freilich auch, insofern es nicht ohne weiteres möglich ist, es in einer normalen Klemme zu befestigen, die ja lediglich Plattenstärke hat.

Der Gesichtsausdruck und natürlich die berufliche Tätigkeit dieser Sammelfigur aus Set 8683 ließ mich übrigens sofort an Carla Espinosa denken, die Oberschwester in der Fernsehserie Scrubs. Wie es der Zufall und meine Lego-Sammlung wollten, hatte ich alle erforderlichen Teile, um der Figur den entsprechenden Kittel überzuwerfen. Das ist gar nicht so simpel, denn dunkelpinke Oberkörper und vor allem Beine sind nicht sehr verbreitet. Würde diese außerordentlich gute Serie in einem deutschen Krankenhaus spielen, wäre das alles viel unkomplizierter und täte nicht so weh in den Augen. Aber Irrealis gildet nich’, und es hat ja auch so geklappt.

Meiner Mutter zufolge, einer gelernten Kinderkrankenschwester, dürfen Schwestern gar keine Spritzen verabreichen, sind aber die einzigen, die das können, weshalb die Ärzte diese Aufgabe gerne mal an sie weiterdelegieren.